Die Zukunft gehört dem „Homo cooperativus“
Der Rundgang startet im Haus Tabor. Hier erleben Besucher die Faszination Talking Head Raiffeisen, sehen die UNESCO-Urkunde, die die Genossenschaftsidee als „Immaterielles Kulturgut der Menschheit“ ausweist, und können ihre eigenen Gedanken und Spuren in der Dialogwelt hinterlassen.
Der Weg führt weiter über das Haus Coblenz. Hier entdeckt der Besucher auf dem Boden ein Netzwerk aus hunderten von Knotenpunkten. Über dem Boden schweben Objekte in einem raumhohen Mobile. Hier entspinnen sich nicht weniger als 849 Möglichkeiten, kreativ zu werden – aber sehen Sie selbst!
Weiter geht es ins Veranstaltungszentrum. Hier setzt sich eine Videoinstallation mit Adam Smith auseinander, dem Begründer der modernen Ökonomie. Ihm wird das die Wirtschaftswissenschaft bis heute prägende Leitbild des „Homo Oeconomicus“ zugeschrieben, eines in jeder Hinsicht rational denkenden Menschen, der allein aus Eigensinn handelt, aber automatisch über die „unsichtbare Hand des Marktes“ der Gesellschaft nutzt. Smith sei damit der Vater des Neoliberalismus, sagen viele. Aber stimmt das überhaupt? Immerhin hat Smith als einer der führenden Moralphilosophen seiner Zeit auch die „Theorie der ethischen Gefühle“ verfasst …
Diese Frage führt direkt zur nächsten Station – hier steht mit dem „Homo cooperativus“ gleichsam der Gegenentwurf zum rationalen Wirtschaftssubjekt im Mittelpunkt der Frage, ob die Mainstream-Ökonomie überhaupt in der Lage sein kann, die Wirklichkeit abzubilden. So viel sei hier verraten: In Kreativität und Sinnstiftung lässt sich ein effektives Wirtschaftsmodell finden. Und in Form der Genossenschaft lässt es sich umsetzen.
Das „Wandbild Innovation“ schließlich beschreibt, was Innovation ausmacht, worin sie besteht und was sie braucht, um wirksam zu werden. Angekommen in der Glaskuppel lädt dort schlussendlich der Themensalon in lockerer Atmosphäre zum weiteren Austausch ein. Der Rundgang endet thematisch dort, wo er begonnen hat, im Haus Humbach mit einem Making-of-video über den Talking Head. Wer die beeindruckende Ausstellung im BVR MarkenTurm noch nicht erlebt hat, der könnte sich jetzt dieser multimedialen Erlebniswelt zuwenden – ganz ausdrücklich zu empfehlen und nur noch einen Katzensprung entfernt.
