Hybride Führung

Hybride Arbeitsmodelle verändern, wie Führung funktioniert. Phil Ehlers, Bereichsleiter Privatkunden bei der Volksbank eG Wolfenbüttel, zeigte in seiner Projektarbeit im Rahmen des 499. GBF, was Führung in der neuen Arbeitsrealität stärkt und warum Vertrauen zur wichtigsten Währung geworden ist.
Hybride Führung ist längst kein Ausnahmephänomen mehr. Seit der Pandemie hat sie sich in vielen Unternehmen zum Standard entwickelt. Mitarbeitende arbeiten an wechselnden Orten, Teams sind über Standorte verteilt und Führungskräfte stehen vor der Aufgabe, Orientierung zu geben, ohne ständig präsent zu sein.
Aktuelle Studien zeigen: Über 60 Prozent der Beschäftigten arbeiten heute regelmäßig hybrid. Für Führungskräfte bedeutet das nicht weniger, sondern anders zu führen – mit klaren Strukturen, gezielter Kommunikation und echtem Vertrauen.
Traditionelle Führung, die auf Anwesenheit und Kontrolle setzt, verliert in hybriden Strukturen an Wirkung. Stattdessen braucht es ein digitales Mindset, Empathie und die Fähigkeit, Nähe über Distanz herzustellen.
GBF: Dein Sprungbrett für die nächste Karrierestufe
Das GBF – das Genossenschaftliche Bank-Führungsseminar – gehört seit über 40 Jahren zu den bekanntesten Führungsprogrammen der Branche. Mehr als 8.600 Absolventinnen und Absolventen steuern heute Teams, Bereiche oder ganze Banken.
Phil Ehlers hat in seiner Bank genau das untersucht. Gemeinsam mit Führungskräften der dritten und vierten Ebene erarbeitete er neue Leitlinien für eine zukunftsfähige Führungskultur. Im Mittelpunkt: Wertschätzung, Vernetzung, Klarheit und Entscheidungsstärke.
Das Ergebnis zeigt: Wenn Vertrauen wächst, steigt die Zufriedenheit – und mit ihr die Leistungsfähigkeit. Kommunikation wird direkter, Verantwortung stärker geteilt. Gleichzeitig wächst der Koordinationsaufwand: Führung auf Distanz verlangt bewusste Strukturen und mehr Vorbereitung.
Eine der größten Herausforderungen hybrider Führung bleibt der Zusammenhalt. Wenn Begegnungen seltener werden, braucht es feste Ankerpunkte: klare Regeln der Zusammenarbeit, transparente Erwartungen und bewusst gestaltete Präsenztage. Besonders beim Onboarding neuer Mitarbeitender ist persönliche Präsenz unverzichtbar.
Ehlers empfiehlt, hybride Rituale fest in den Arbeitsalltag zu integrieren – etwa einheitliche Präsenztage für das gesamte Team, virtuelle Kaffeerunden oder Feedbackschleifen. Denn Kultur entsteht nicht zufällig, sondern durch wiederkehrende Momente, die Gemeinschaft erlebbar machen.
Damit hybride Führung wirksam bleibt, braucht es systematische Unterstützung: