Gestalten im Vorstand

„Führung heißt: Klarheit schaffen!“

Michel Rathmackers, Vorstand der Volksbank Kempen-Grefrath und Gruppensprecher des 107. FIT, spricht im Interview über die Kunst, sich nicht zu verzetteln, den Umgang mit regulatorischem Druck und warum kollegiale Fallberatung für ihn gelebte Führung ist.

Michel Rathmackers kennt seine Bank aus dem Effeff. Seit der Ausbildung ist er bei der Volksbank Kempen-Grefrath, seit Januar 2024 im Vorstand. Der 46-jährige Kempener bringt nicht nur tiefe regionale Verwurzelung mit, sondern auch ein klares Verständnis davon, was Führung heute bedeutet: Entscheidungen treffen, Fokus halten, Energie lenken. Als Gruppensprecher des 107. FIT der ADG hat er erlebt, wie wertvoll der Austausch unter Vorständen ist – und wie sich aus vielen kleinen Impulsen große Wirkung entfalten kann.

Michel Rathmackers kennt seine Bank aus dem Effeff. Seit der Ausbildung ist er bei der Volksbank Kempen-Grefrath, seit Januar 2024 im Vorstand. Der 46-jährige Kempener bringt nicht nur tiefe regionale Verwurzelung mit, sondern auch ein klares Verständnis davon, was Führung heute bedeutet: Entscheidungen treffen, Fokus halten, Energie lenken. Als Gruppensprecher des 107. FIT der ADG hat er erlebt, wie wertvoll der Austausch unter Vorständen ist – und wie sich aus vielen kleinen Impulsen große Wirkung entfalten kann.

Herr Rathmackers, welche Themen fordern Sie als Vorstand derzeit am meisten heraus?

Drei Dinge treiben uns gerade besonders um. Erstens: das Thema Transformation. Die Geschwindigkeit, mit der sich alles verändert, ist enorm. Da geht’s nicht nur um Technik, sondern um Menschen. Die Frage ist: Wie nehme ich mein Team mit? Wie halte ich die Bereitschaft zur Veränderung hoch? Zweitens: Regulatorik. Das Thema ist überall. Und gerade für kleine und mittlere Genossenschaftsbanken ist die Umsetzung oft ein Kraftakt. Das dritte Thema ist KI. Alle reden davon, aber so richtig greifbar ist das noch nicht immer. Klar, wir nutzen KI schon – etwa bei der Betrugserkennung. Aber das große Ganze? Noch schwer zu fassen.

Was bedeutet für Sie „Gestalten im Vorstand“ konkret im Alltag?

Gestalten heißt für mich: Klarheit schaffen. Was ist für unser Haus relevant? Was passt zu unserer Größe, zu unserer Region, zu unseren Leuten? Und dann: machen. Aber eben auch bewusst Dinge weglassen. Nicht alles mitnehmen, sondern sich auf das konzentrieren, auf das wir wirklich Einfluss haben. Das ist Führungsarbeit: Fokus halten, Leute gezielt dazuholen, nicht verzetteln.

Wie hilft Ihnen der Austausch mit anderen Führungskräften – etwa im FIT – neue Perspektiven zu gewinnen?

Der Austausch ist Gold wert. Man merkt schnell: Die anderen stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Und manchmal hat sich jemand schon mit einem Thema beschäftigt, das bei uns gerade erst aufkommt. Da kann man viel mitnehmen – Best Practices, neue Blickwinkel, konkrete Werkzeuge. Die kollegiale Fallberatung war besonders hilfreich. Da sitzt jemand aus einem anderen Haus, aber mit ähnlicher Erfahrung – das bringt echte Tiefe. Ich schätze auch unsere GBF-Truppe sehr, mit der wir uns einmal im Jahr treffen.

Wie erleben Sie die Atmosphäre im FIT?

Das hängt stark von der Gruppe ab – aber bei uns war es top. Offene Kommunikation, klare Spielregeln, Vertrauen. Da werden auch sensible Themen angesprochen: Strategie, Personal, Zukunftsfähigkeit. Die Dozenten haben das super gemacht – praxisnah, auf der richtigen Flughöhe. Wir haben beschlossen, daraus ein „FIT plus“* zu machen, damit der Austausch weitergeht. Solange die Basis stimmt, kann man direkt in die Tiefe gehen.

Was nehmen Sie persönlich aus der Bildungsreise mit – auch im Hinblick auf Führung und strategische Entwicklung Ihres Hauses?

Ich versuche, aus jedem Block zwei bis drei Impulse mitzunehmen. Die bespreche ich dann mit meinem Vorstandskollegen. Es geht darum, ins „Doing“ zu kommen, nicht nur zuzuhören. Die tägliche Arbeit kann einen schnell in den Trott bringen – da hilft das FIT, Dinge zu schärfen. Man bekommt aktuelle Strömungen mit, kann sein Wissen auffrischen und die „Blenden“ neu einstellen. Das motiviert.

Welche Lehren rund um Leadership haben Sie mitgenommen?

Ich habe viele kleine Dinge mitgenommen – und genau das macht’s aus. Die Kombination, das Zusammenspiel. Jede Woche hatte ein Kernthema und trotz unterschiedlicher Dozenten hat alles ineinandergegriffen. Für mein Führungsteam habe ich das Thema kollegiale Fallberatung mitgenommen: Setzt euch zusammen, besprecht Fälle, nutzt die Werkzeuge. Und: Konsequenz. Dinge sofort ansprechen. Führung heißt nicht, alles laufen zu lassen – sondern Klarheit schaffen.

*im FIT plus treffen die Teilnehmer eines FIT wieder zusammen und diskutieren aktuelle Themen.

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