Klare Entscheidungen – smarte Innovationen
Marco Pietsch, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Westfalen-Lippe eG, spricht über seinen unkonventionellen Karriereweg, die Bedeutung klarer Entscheidungen und warum Führung in der digitalen Transformation Menschlichkeit erfordert.
Marco Pietsch kann mit 45 Jahren bereits auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Sein beruflicher Werdegang führte ihn durch verschiedene Arbeitgeber und Positionen in Volks- und PSD-Banken sowie Tätigkeiten bei Schwäbisch Hall, Horvath & Partner und Accenture, bis er schließlich seine aktuelle Position als Vorstandsvorsitzender der VR Bank Westfalen-Lippe eG – zurück in die genossenschaftliche Welt – erreichte.
Mein beruflicher Weg ist geprägt von Vielfalt und einem stetigen Drang, neue Erfahrungen zu sammeln. Seit Beginn meiner Laufbahn ist meine Neugier meine treibende Kraft“, erklärt Marco Pietsch. Seine unkonventionelle Herangehensweise zeichnet sich durch die Bereitschaft aus, stets neue Perspektiven einzunehmen. Insbesondere das TOP-Programm der ADG hat ihm wertvolle Impulse für seine Führungsrolle vermittelt. „Aus meiner Sicht ist das TOP-Programm eine Art letzte Bastion. Es hat Themen wie Achtsamkeit und Haltung in den Fokus gerückt – Aspekte, die im Arbeitsalltag oft übersehen werden.“
Bei der Führung legt Pietsch großen Wert auf Klarheit, Empathie und die Einbindung der Schwarmintelligenz. Er unterstreicht: „Es ist für mich von großer Bedeutung, dass mein Team meine Absichten auch ohne viele Worte versteht. Persönlich frustriert es mich, wenn die Kommunikation nicht reibungslos funktioniert, da ich Klarheit und Verlässlichkeit als zentrale Führungselemente betrachte.“ Obwohl er in der Lage ist, eigenständig schnelle Entscheidungen zu treffen, betont er die Wichtigkeit gemeinschaftlicher Entscheidungsfindung: „Erfahrung und Intuition spielen eine Rolle, doch die kollektive Intelligenz führt in der Regel zu durchdachteren und besseren Ergebnissen.“
Er spricht offen über die Herausforderungen des Vorstandslebens und betont die Notwendigkeit, auch in schwierigen Situationen klare Entscheidungen zu treffen, ohne den menschlichen Aspekt aus den Augen zu verlieren. Mit einem Lächeln bemerkt er: „Hier ist kein Platz für gemütliche Auszeiten.“
Digitalisierung ist für Marco Pietsch kein Modewort, sondern gelebte Realität. „Smart Data und Automation sind bereits fester Bestandteil unserer Bank“, erklärt er stolz. Die VR Bank Westfalen-Lippe gehört im Bereich der Online-Prozesse zu den führenden Volksbanken. „Wir nutzen 90 Prozent der Atruvia-Lösungen und verfügen über eigene RPA-Technologien, die wir auch über unser Tochterunternehmen anderen Genossenschaftsbanken anbieten.“ Trotz dieser Fortschritte bewahrt er einen realistischen Blick: „Der Einsatz von KI ist in vielen Bereichen noch eine Herausforderung, aber sie verändert grundlegend unsere Branche.“
Pietsch erkennt ein bedeutendes Potenzial für Künstliche Intelligenz im Personalwesen. Er reflektiert: „Die Potentialerkennung sowie Weiterentwicklung von Mitarbeitern bzw. speziell Führungskräften – das könnte KI möglicherweise effektiver bewältigen.“ Dennoch betont er: „Andere Entscheidungen bezüglich Einstellungen oder variabler Vergütungen und Bonuszahlungen würde ich fallabschließend nicht einer KI überlassen.“
Wenn Pietsch über die Zukunft der VR Bank Westfalen-Lippe spricht, zeigt sich seine klare Vision: „In den kommenden zehn Jahren werden Omnikanalfähigkeit und datengestützter Vertrieb zentrale Themen sein“, erklärt er. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden zu helfen, ihre finanziellen Anliegen so unkompliziert wie möglich zu lösen, ohne dabei den persönlichen Kontakt zu verlieren.“ Er ist fest davon überzeugt, dass Genossenschaftsbanken sich erfolgreich gegen Fintechs behaupten können: „Wir verfügen über die erforderlichen Mittel – es liegt an uns, sie zu nutzen.“
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