Entwicklung mit Haltung
Bastian Herold ist Programmmanager bei der ADG – und in seiner Rolle verantwortlich für das Top Leadership Programm. Mit klarem Wertekompass, sportlicher Ausdauer und einem besonderen Gespür für Tiefe begleitet er Prozesse in der Führungskräfteentwicklung, bei denen es weniger um Wissen geht, sondern vielmehr ums Verstehen, vor allem der eigenen Person. Ein Porträt über einen Kollegen, der Strukturen mag – und doch bereit ist, sie immer wieder in Frage zu stellen. Eine Haltung, die er bereits als bester Absolvent des 48. TOP für sich geschärft hat.
Als wir uns treffen, kreisen Bastians Gedanken noch um die letzten Tage: Der Start des neuen Top Leadership Programms liegt gerade hinter ihm. Und wie so oft, wenn etwas von Grund auf neu gedacht wird, war die Anspannung groß. Neue Teilnehmende, neue Dozierende, viele bewegliche Teile – greift alles ineinander?
„Uns war wichtig, dass aus den Leuten recht schnell ein eingeschworenes Team wird. Dass sie sich in den vor ihnen liegenden sechs gemeinsamen Wochen öffnen können. Dafür muss man die ersten Tage richtig setzen.“
Es hat geklappt. Man hört die Erleichterung in seiner Stimme – und den Stolz.
Was ihn darüber hinaus beschäftigt, ist ein Thema, das ihn seit seiner eigenen Teilnahme am 48. TOP – dem Vorläuferprogramm des heutigen Top Leadership Programms – begleitet: Kultur. Nicht als Etikett, sondern als Frage: Was prägt Verhalten in Organisationen wirklich?
„Kultur ist mehr als nur freundlich sein“, sagt er leise, aber bestimmt. In seiner Projektarbeit hat er sich tief damit auseinandergesetzt, was zwischen Menschen, Strukturen und Alltag wirkt – jenseits von Prozessen. Dieses Denken lässt ihn nicht mehr los.
Nächster Start Top Leadership Programm: 15. September 2025
Führung lässt sich nicht aus der Schublade holen. Deshalb setzt das Top Leadership Programm genau da an, wo Wirkung entsteht: bei dir.
Sechs Module. Persönliches Coaching. Und Raum, zu reflektieren – gemeinsam mit anderen, die bereit sind, sich auf Entwicklung einzulassen.
Jetzt anmeldenUrsprünglich kommt Bastian aus dem Private Banking – genauer: Portfoliomanagement bei der Nassauischen Sparkasse. Dreizehn Jahre lang war er dort, ganz klassisch gestartet mit einer Bankausbildung. „Ich mochte das Fachliche. Ich habe mich entwickeln können. Aber irgendwann stand ich auf der Stelle.“
Der Wechsel zur ADG war aber nicht nur ein beruflicher Schritt. Es war eine bewusste Abkehr von Prozentzahlen auf Zetteln. Von einem System, in dem 0,3 Prozent weniger Rendite die entscheidende Zahl sein konnte. „Das war irgendwann nicht mehr sinnstiftend“, sagt er heute.
Heute verantwortet er das Top Leadership Programm – ein Entwicklungsraum, der weniger mit Charts als mit Fragen zur eigenen Haltung und Selbstführung arbeitet. Als er am Vorgängerprogramm, dem TOP, teilnahm, war das jedoch kein Selbstläufer.
„Ich wollte Teil der Gruppe sein – und nicht als ‚der von der ADG‘ wahrgenommen werden.“ Die Sorge, seine Teilnahme als Produktverantwortlicher und quasi „interner Teilnehmer“ könnten die Dynamik negativ beeinflussen, stellte sich dann aber schnell als unbegründet heraus. „Nach einer Woche war das Thema durch. Es breitete sich nach und nach echtes Vertrauen aus, das weit über das Programm hinauswirkt.“
In einem Gespräch über sein Verständnis von Führung fällt der Satz: „Es geht nicht darum, deine Excel-Listen zu beherrschen. Sondern darum, sich seiner eigenen Wirkung bewusst zu werden. Auf dein Gegenüber. Auf dein Team. Auf deine Organisation.“
Für Bastian ist Führungskräfteentwicklung kein starres Format, sondern ein offener Prozess – mit viel Raum für Selbstbeobachtung, Perspektivwechsel und neue Fragen.
Besonders geprägt hat ihn sein „Journaling“. Tagebuchschreiben. Ein Werkzeug aus dem Programm, mit dem er bis heute arbeitet. Darin notiert er, was ihn anzieht. Was ihm Energie raubt. Wo er Spannung gespürt hat. Und was dahinterstecken könnte.
„Früher hätte ich das belächelt. Heute weiß ich: Da steckt so viel drin.“
Was bleibt, ist ein Denkraum – nicht als Aufgabe, sondern als Möglichkeit. Eine Einladung zur Selbstreflexion, die ihm bis heute hilft, den eigenen Kompass zu justieren.
Kultur ist für Bastian kein Add-on. Kein weiches Thema. Sondern eine der zentralen Fragen, wenn es um das Innenleben von Organisationen geht. Was er meint: Nicht die Schlagworte entscheiden, sondern die Muster. Nicht das Papier, sondern das Verhalten. Was als Projektarbeit begann, begleitet ihn bis heute – als Thema, das zum Nachdenken anregt, weit über den Rahmen eines Abschlusses hinaus.
Wer Bastian etwas besser kennt, weiß: Er läuft Halbmarathons. Fährt Rennrad. Und wenn er sich für etwas begeistert, dann richtig. „So ein bisschen kann ich das nicht“, sagt er mit einem Grinsen. „Ich will verstehen, wie es funktioniert.“
Dann diskutiert er auch gerne mal mit ChatGPT stundenlang abends die perfekte Trainingsvorbereitung. Optimiert seine Ernährung. Und genießt es, einzutauchen. „Ich mag Tiefe mehr als Oberflächen.“
Und doch: Perfektionismus ist für ihn heute kein Ideal mehr. „Das trennt oft mehr, als es verbindet. Und im Zweifel bringen die letzten fünf Prozent, die man versucht, auszuquetschen, auch keinen Mehrwert.“
Wenn man Bastian erlebt – in Gesprächen, in Gruppen, in Bewegung – merkt man schnell: Da ist jemand, der nicht laut sein muss, um präsent zu sein.
Man sieht einen Menschen mit klarem Blick. Mit Haltung. Und mit Stärke, die durch seine Ruhe wirkt. „Ich habe keine festen Ziele. Nur ein großes: Begeisterung für etwas spüren. So wie beim Sport. Dass du um zehn Uhr abends noch mal los willst.“
Wie fühlt sich der Start im neuen Top Leadership Programm an?
Was passiert in den ersten Tagen – und wie kommen Menschen dazu, sich wirklich zu öffnen?