Die Bankenwelt wird getrieben von der digitalen Transformation und Robotic Process Automation. Beim Forum Produktionsbank stellten Dr. Ingo Kipker von Horváth & Partner und Frederic Heck-Siemko von der Volksbank BRAWO diese zentralen Themen in den Mittelpunkt ihrer Vorträge und lieferten praxisnahe Einblicke und Strategien.
Dr. Ingo Kipker begann seinen Vortrag mit einer Bestandsaufnahme der aktuellen Lage in den Produktionsbanken. Laut Kipker ist die digitale Transformation das wichtigste strategische Ziel, gefolgt von der Notwendigkeit, die Prozesse zu automatisieren. „Robotic Process Automation in Produktionsbanken wird zum Game Changer, weil es mittlerweile verfügbar, bezahlbar und einfach ist “, erklärte er. Kipker hob hervor, dass Produktionsbanken durch den Einsatz von RPA, Low Code, Data Analytics und Künstlicher Intelligenz (KI) erhebliche Effizienzgewinne erzielen können. „Wir brauchen End-to-End digitalisierte und automatisierte Prozesse“, betonte er.
Frederic Heck-Siemko, Abteilungsleiter Prozessmanagement und Organisation bei der Volksbank BRAWO, ging auf die praktischen Anwendungen von RPA ein. Seit dem Projektstart 2018 hat die Bank bereits 18 Prozesse automatisiert und weitere fünf sind in Entwicklung. „Roboter als virtuelle Arbeiter sind anpassungsfähig, konfigurierbar und 100 Prozent gesetzeskonform“, erläuterte Heck-Siemko. Er hob die Vorteile der Automatisierung hervor: schnellere Bearbeitung, Genauigkeit und Flexibilität. Die Volksbank BRAWO nutzt RPA beispielsweise in der Pfändungsbearbeitung und Kreditkartenbestellung.
Ein weiterer zentraler Punkt war die Altersstruktur in den Banken. Mit über 50 Prozent der Belegschaft, die älter als 50 Jahre ist, besteht akuter Handlungsbedarf. „Rund 23 Prozent aller Beschäftigten gehen mittelfristig in den Ruhestand“, so Kipker. RPA kann hier helfen, den Personalbedarf zu decken und Effizienzgewinne zu realisieren. Kipker betonte, dass RPA „stupide Vorgänge reduziert, die Mitarbeitende nicht gerne machen. Die Qualität der Arbeitsinhalte steigt und somit auch die Arbeitszufriedenheit.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft der Produktionsbanken in der effizienten Nutzung neuer Technologien liegt. Die Vorträge von Dr. Ingo Kipker und Frederic Heck-Siemko auf dem Forum Produktionsbank zeigten eindrucksvoll, wie wichtig die digitale Transformation und RPA für Produktionsbanken sind. Die Herausforderungen sind groß, aber mit den richtigen Strategien und Technologien können Produktionsbanken nicht nur effizienter werden, sondern auch die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und Kunden steigern. Überzeugte Anwender der RPA in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe realisieren bereits hohe Effizienzgewinne und erleben eine Kulturveränderung im gesamten Unternehmen.