Junge Zielgruppen binden

Banking für die Generation Z

Warum wandern so viele Kunden der Generation Z zur Konkurrenz ab? Antworten und Lösungen darauf suchte Thomas Mirwald, Marktbereichsleiter der Raiffeisenbank Kreis Kelheim, im Rahmen seiner Projektarbeit im 490. Genossenschaftlichen Bank-Führungsseminar GBF. Auf der Projektmesse des 490. GBF auf dem Campus Schloss Montabaur präsentierte er Maßnahmen zur Erweiterung des Privatkundenbetreuungskonzepts, die auch die junge Zielgruppe langfristig an die Bank binden sollen.

Die Welt des Bankwesens erlebt einen dramatischen Wandel, da die Generation Z – die jungen Erwachsenen von heute – ihre Finanzgewohnheiten neu definiert. Im Zuge dieser Entwicklung stellte Thomas Mirwald in seiner Projektarbeit die zentrale Frage: „Welche Folgen hat das Finanzverhalten der Gen Z auf das Privatkundengeschäft und wie können wir unser Privatkundenbetreuungskonzept strategisch erfolgreich auf diese Zielgruppe ausrichten?“ Der Marktbereichsleiter identifizierte die Bedürfnisse der Generation Z, die ein starkes Interesse an digitalen Lösungen zeigt und Transparenz und Fairness von Finanzinstituten erwartet. Gleichstellung mit langjährigen und etablierten Kundengruppen, hochwertige Beratung und unkomplizierte Online-Optionen sind für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von großer Bedeutung.

Die Lösung der Raiffeisenbank Kreis Kelheim umfasst die Bildung eines neuen Kundensegments im Alter von 13 bis 28 Jahren, das von sieben NextGen-Beratern betreut wird. Zusätzlich wird derzeit geprüft, ob im nächsten Jahr eine innovative Zweigstelle eröffnet werden kann, die den Vorlieben der Generation Z entspricht. Dort soll die Kunden eine moderne Umgebung erwarten, die an einen Musikclub oder Coffee-Shop erinnert. Die Bank will sich als junger, cooler Finanztreff positionieren.

Ergänzend sollen regelmäßige Vorträge von Finanzfluencern und hybride Finanzvortragsreihen mit anschließenden Events die finanzielle Bildung der jungen Kunden aktiv fördern. Die Bank setzt zudem auf eine breite Palette von Zugangswegen, darunter WhatsApp, Social Media, Telefon und E-Mail.

Ein zentrales Element ist die Einführung von Vre@sy, einem virtuellen Beratungszimmer, das ein nahtloses Beratungserlebnis bietet. Ein weiteres Highlight des Konzepts ist die automatische Ausgabe einer Kreditkarte an jeden 18-Jährigen. Darüber hinaus bietet die Bank ein kostenloses Girokonto inklusive Giro- und Kreditkarte sowie Onlinebanking bis zum 28. Lebensjahr inklusive Mitgliedschaft. Ein transparentes Preismodell für Wertpapiertrades und kostenlose jährliche Finanz-TÜV-Gespräche runden das Angebot ab.

Die Umsetzung dieses Konzepts wurde gründlich analysiert, und die Nutzwertanalyse ergab 330 zu 170 Punkten, die für die Umsetzung des Konzepts sprechen. Obwohl die Wirtschaftlichkeitsberechnung schwierig und teuer ist, zeigt sich, dass die Raiffeisenbank Kreis Kelheim fest entschlossen ist, die Generation Z zu erreichen und ihre Finanzbedürfnisse zu erfüllen. Die Raiffeisenbank Kreis Kelheim hat erkannt, dass es nicht ausreicht, ein ansprechendes und überzeugendes Geschäftsmodell für die Gen Z zu haben, wenn man die jüngere Generation nicht anspricht.

Thomas Mirwald betont:

Wir müssen die Sprache des Gegenübers sprechen. Nur wenn uns das gelingt, können wir die Generation Z als Kunden gewinnen und halten – und auch ihre Kinder für die Zukunft an uns binden.