Laura Münker und Christoph Rottmann, Mitarbeitende bei Vodafone Deutschland, studieren berufsintegriert im 6. Semester ‚Digital Innovation‘ an der ADG Business School. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen mit dem flexiblen Studienmodell der ADG Business School und ihren Auslandspraktika gefragt.
Laura und Christoph, ihr habt kürzlich beide einen Auslandsaufenthalt absolviert. Welche Eindrücke habt ihr gesammelt? Konntet ihr Studieninhalte in der Praxis anwenden?
Laura: Ich war in Málaga in einem Innovation Hub, hier ist natürlich eine Schnittstelle zu meinem Studiengang erkennbar. Ich war dort hauptsächlich an HR-Themen tätig, aber darüber hinaus habe ich Themen des Hubs kennenlernen können. Im Ausland kam es mir entgegen, dass ich das Studienmodell genauso weiterführen konnte wie zu Hause – mit vier Arbeitstagen und einem freien Tag. So wurde mein Studium nicht unterbrochen und ich konnte beispielsweise in spanischen Cafés oder auch mal am Strand meine Hausarbeit schreiben.
Christoph: Ich habe in Mailand, in der Zentrale von Vodafone Italien im Bereich Networks gearbeitet. Einfach ausgedrückt, kümmert sich der Bereich um die Systeme, die notwendig sind, damit unsere Telekommunikationsleistungen bei unseren Kunden ankommen. Also äußerst technisch und weit entfernt von dem, was ich in Deutschland mache. Dennoch hatte ich immer wieder Berührungspunkte mit Inhalten aus dem Studium, insbesondere mit dem Projektmanagement, worauf auch im Studium ein Fokus liegt.
Konntest du denn – ähnlich wie Laura – die Vorteile der flexiblen Studienstruktur im Ausland nutzen?
Christoph: Mein Auslandsaufenthalt war sehr spontan und in dieser Hinsicht hat mir das Studienmodell wirklich geholfen, ja. Dadurch, dass die Vorlesungen hybrid sind, konnte ich problemlos auch aus Mailand teilnehmen. Wir haben keine festen Theorie- oder Praxisblöcke im Studium. Das erleichtert die Koordination.
Das klingt alles sehr unkompliziert. Gab es denn auch Herausforderungen beim Auslandsaufenthalt?
Christoph: Definitiv, ich habe vorher kein Wort Italienisch gesprochen, was bei der Arbeit kein Problem war, da wir Englisch sprachen. Aber in den Pausenzeiten und in der Freizeit war Italienisch gefragt, was zu Beginn wirklich eine Herausforderung darstellte. Es war jedoch auch spannend, weil ich auf diese Weise ganz in die Kultur eintauchen konnte. Mailand ist eine sehr internationale Stadt – da gab es jeden Tag etwas Neues zu erleben.
Laura: Ich hatte auch mit einer sprachlichen Barriere zu kämpfen, obwohl ich Spanisch spreche. Aber in Málaga wird deutlich schneller und mit einem Akzent gesprochen. Das war definitiv eine Herausforderung. Málaga ist auch eine Weltstadt und ich habe mich vor Ort dem Erasmus-Netzwerk anschließen können – obwohl ich keine Erasmus Studentin war – um Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Das hat mir sehr geholfen.
Christoph: Erschwerend war auch, dass diese Auslandsaufenthalte nach Corona erst wieder neu anliefen. Wir konnten insofern nicht auf die Erfahrung anderer bauen, sondern mussten unseren Aufenthalt selbstständig organisieren – angefangen vom aufnehmenden Fachbereich bis zur Unterkunft vor Ort. Wir hatten zwar hilfreiche Unterstützung von unserer Personalabteilung, aber die Verantwortung lag letztlich bei uns.
Jetzt mal losgelöst von der Auslandsstation: Inwiefern konntet ihr bereits Inhalte aus eurem Studium in eurer beruflichen Tätigkeit bei Vodafone anwenden? Gibt es spezifische Module oder Lerninhalte, die euch besonders geholfen haben?
Laura: Das Erste, was mir da einfällt ist Projektmanagement. Das Modul und die Hausarbeit haben mir eine sehr generalistische Fähigkeit vermittelt, die ich immer wieder in verschiedenen Stationen einsetzen kann. Im Kontext von meinem Studienschwerpunkt „Digital Innovation“ passiert auch bei Vodafone viel, sodass die meisten Abteilungen Schnittstellen zum Thema Innovation und/oder Digitalisierung haben. Sehr spannend finde ich zudem die Einblicke in andere Unternehmen und Branchen. Mit diesem Hintergrundwissen kann ich neue Ideen und Impulse bei Vodafone einbringen.
Christoph: Bei meinen Stationen bestand immer eine große Schnittmenge zu IT-Fächern, die ich zu Beginn des Studiums gar nicht richtig auf dem Schirm hatte, spielten plötzlich eine wichtige Rolle. So konnte ich z. B. das theoretische Wissen aus den Vorlesungen Statistik, Datenmanagement und -analyse immer wieder in der Praxis vertiefen. Darüber hinaus geht es mir wie Laura: Die Praxisbeispiele aus anderen Unternehmen helfen uns bei Vodafone auch zu sehen, wo wir selbst stehen.
Christoph, du arbeitest im Bereich „Commercial Operations“, der oft vielfältige Herausforderungen mit sich bringt. Wie unterstützt dich dein Studium dabei, diese Herausforderungen anzugehen und kreative Lösungen zu finden?
Christoph: Wir kümmern uns um die Service-Anliegen unserer Kunden. Wir befassen uns intensiv mit digitalen Lösungen, schließlich nutzen gut 70% unserer Kunden heute digitale Kanäle – Tendenz steigend. Ein großer Teil unserer Arbeit besteht also darin, unseren Kunden und Mitarbeitenden optimale digitale Tools zur Verfügung zu stellen und zu verstehen, wie der (digitale) Kundenservice der Zukunft aussehen soll. Im Studium haben wir die theoretischen Grundlagen der Trends Digitalisierung, Smart Data und KI intensiv kennengelernt. Der Transfer in die Praxis findet bei fast täglich statt. Das Studium hat mir geholfen, ein Gesamtverständnis für diese Themengebiete zu entwickeln, und das generalistische Wissen, wie Laura es beschrieben hat, kommt mir hier sehr zugute.
Laura, du hast verschiedene Stationen bei Vodafone durchlaufen, von Eventplanung bis zur Unterstützung in Großkundenprojekten im Business-Bereich. Wo fühlst du dich besonders wohl – und welche Rolle spielt der häufige Perspektivwechsel ?
Laura: Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, mich auf eine bestimmte Station festzulegen. Im Unternehmen und im Studium konnte ich verschiedene Perspektiven kennenlernen, in verschiedene Geschäfts- und Fachbereiche eintauchen und unterschiedlichste Module im Studium durchlaufen. Vodafone ist ein innovativer Konzern und in vielen Abteilungen findet innovatives Denken eine Heimat. Das ist ein Bereich aus dem Studium, den ich auch im Unternehmen einbringen möchte.
Mit der Kombination aus Arbeit, Studium und Praktikum habt ihr euch einiges vorgenommen. Wie schafft ihr es, eine gesunde Work-Life-Study-Balance aufrechtzuerhalten?
Laura: Ein duales Studium ist definitiv Typsache. Es bringt neue Herausforderungen mit sich, da man zwei Dinge gleichzeitig angeht und vor allem am Anfang viel Neues auf einmal bewältigen muss. Aber wenn du der Typ dafür bist und praktische Erfahrungen sammeln möchtest, dann schafft man das schon. Natürlich gibt es viel zu tun, besonders in Klausurphasen. Aber wir haben das Glück, dass Vodafone uns sehr bei dem dualen Studium unterstützt. So werden wir beispielsweise für Vorlesungen freigestellt und müssen uns nicht – wie in manchen Unternehmen üblich – Urlaub für Vorlesungstage nehmen. Außerdem haben wir in unserem Studienmodell einen Tag in der Woche frei, um uns auf das Studium zu fokussieren. Auch, wenn es in manchen Phasen anspruchsvoller ist als in anderen, alles unter einen Hut zu bekommen, habe ich definitiv noch genug Zeit für Freizeit, Freunde und Familie.
Christoph: Ich empfinde die schriftlichen Hausarbeiten in den Prüfungsphasen als teilweise herausfordernd. Wenn man sich nach einem intensiven Arbeitstag noch einmal an den Schreibtisch setzen muss, ist das anstrengend. Wenn man frühzeitig anfängt, die Lernphasen zu strukturieren, kann man aber für eine gute Balance sorgen. Auch hier kann ich mich Laura nur anschließen: Vodafone erleichtert uns die Planung, und es ist machbar, wenn man es gut angeht.
Würdet ihr euch wieder für ein berufsintegriertes Studium entscheiden – und was würdet ihr denen empfehlen, die über ein duales Studium nachdenken?
Laura: Ich würde wieder ein duales Studium wählen. Die Vorteile überwiegen für mich. Mein Tipp wäre: Augen auf bei der Wahl des Praxispartners. Christoph und ich sprechen aus einer privilegierten Position über duale Studiengänge, da unser Arbeitgeber uns unterstützt. Aber das ist nicht immer in diesem Umfang der Fall. Man sollte sich bewusst sein, dass es anders ist als das klassische Studentenleben. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob es ihm das wert ist. Mit dieser bewussten Entscheidung im Hinterkopf, kann ich das duale Modell sehr weiterempfehlen.
Christoph: Ich würde es genauso wieder machen. Wenn ich mit 18 Jahren neu beginnen könnte, würde ich direkt ein duales Studium in Betracht ziehen und vielleicht den Master in Vollzeit anschließen. Die Praxisrelevanz hinter den Lerninhalten, die einem im berufsintegrierten Studium im Vergleich zum klassischen Studium deutlich bewusster wird, ist für mich eine große Motivation. Das hat mir besonders in stressigen Phasen geholfen.
Vielen Dank euch beiden für eure Eindrücke!