Im Interview: Isabell Sebastian
Isabell Sebastian ist stellvertretende Leiterin in der Studienorganisation und -administration. Zurzeit befindet sie sich in der Endphase ihres Masterstudiums und ist kürzlich in die USA gereist, um dort an ihrer Thesis zu schreiben. Im Interview berichtet sie von ihren Erlebnissen und erklärt warum es sich aus ihrer Sicht lohnt, das Schreiben der Thesis mit einer Reise zu verbinden.
Isa, du stehst kurz vor Abschluss deines Master-Studiums im Bereich General Management. Derzeit schreibst du an deiner Thesis und hast diese Phase kürzlich mit einem Aufenthalt in den USA verbunden. Wie kam es dazu?
Während meiner Bachelor-Thesis habe ich gemerkt, dass ich nach der Arbeit nicht die Zeit und Ruhe finde, um mich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund hatte ich mir für die Master-Thesis vorgenommen, drei Wochen Urlaub zu nehmen. Als unser Professor Christian Kalhöfer mir erzählte, dass er eine Professur in den USA antritt, kam ich auf die Idee, meinen dreiwöchigen Thesis-„Urlaub“ mit einer Reise dorthin zu verbinden. Erfreulicherweise konnte ich – wie auch Christian – bei Professor Matthias Hühn unterkommen, der ebenfalls bei uns lehrt und mit seiner Frau in Pittsburgh lebt.
Worum geht es denn in deiner Thesis und welchen Mehrwert versprichst du dir für dein Unternehmen?
Meine Thesis beschäftigt sich mit dem relativ neuen Forschungsbereich der positiven Psychologie und insbesondere mit den Themen der positiven Organisationsforschung und Führung. Diese spielen aus meiner Sicht eine immer wichtigere Rolle in der heutigen Zeit, da sie sich mit den Aspekten in Unternehmen beschäftigen, die für eine positive Abweichung verantwortlich sind und das Wachstum, Gedeihen und Wohlbefinden der Menschen fördern. Ich denke, dass die Erkenntnisse aus diesen Bereichen sowohl für die ADG Business School als auch für die Studierenden und deren Unternehmen einen entscheidenden Mehrwert bieten können.
Wie hast du es geschafft, in den USA Zeit für deine Thesis zu finden und zugleich die Zeit vor Ort zu nutzen? Hattest du einen festen Zeitplan?
Fast jeden Tag bin ich um sechs Uhr aufgestanden, um den Vormittag für meine Thesis zu nutzen. Das hat mal besser und mal schlechter funktioniert. Es gab aber auch Tage, an denen ich durchgängig an meiner Thesis gearbeitet habe. Einen festen Zeitplan hatte ich nicht, da ich eine Balance zwischen Urlaub und Schreiben finden wollte. Ich habe quasi versucht, die Wissenschaft, mit der ich mich beschäftige, direkt an mir selbst auszutesten, indem ich positive Erfahrungen und Gefühle mit dem Schreiben meiner Arbeit kombiniert habe.
Und hat das funktioniert?
Ursprünglich hatte ich geplant, nicht so viel zu unternehmen und mich hauptsächlich auf die Thesis zu konzentrieren. Das hat aber nicht immer geklappt. Als mir Prof. Hühns Frau angeboten hat, eine Woche mit ihr nach Orlando zu fliegen, konnte ich nicht nein sagen. Aber auch dort habe ich meinen zeitlichen Plan umgesetzt und vormittags an meiner Thesis gearbeitet. Erst gegen Mittag haben wir etwas unternommen. Vor Ort haben wir einige wirklich tolle Disney Parks besucht und sind für zwei Tage mit einem Mietwagen nach Daytona Beach gefahren. In dieser Woche habe ich fast die meisten Seiten geschrieben. Danach bin ich für vier Tage nach New York geflogen, wo ich gar nichts für meine Thesis gemacht, sondern einfach nur die Zeit genossen und Sightseeing gemacht habe. New York kann ich wirklich jedem empfehlen, es war einfach ein tolles Erlebnis. Zurück in Pittsburgh habe ich die meiste Zeit an meiner Thesis gearbeitet – entweder an der Uni, an der Professor Hühn und Professor Kalhöfer lehren, an der, an der Matthias‘ Frau arbeitet oder zu Hause. Ich bin sehr stolz darauf, wieviel ich in der Zeit geschafft habe – und das dank der vielen tollen Erlebnisse diesmal sogar ganz entspannt.
Was würdest du deinen Kommiliton:innen raten, die auch überlegen, eine Reise mit dem Studium oder konkret dem Schreiben ihrer Projektarbeiten zu verbinden?
Tut es! Natürlich muss jeder für sich abwägen, ob er es schafft, sich zu disziplinieren. Außerdem solltest du herausfinden, welcher Lerntyp du bist und ehrlich zu dir selbst sein. Nur so kannst du realistisch einschätzen, wie du deine Bearbeitungszeit am besten einteilen solltest.
Während meiner Bachelor-Thesis habe ich mir so viel Druck gemacht, dass ich mir geschworen habe, niemals mit dem Master zu beginnen. Wie bereits gesagt – Pläne ändern sich. Trotz meiner Angst, wieder an dem verzweifelnden Punkt der Thesis zu stehen, habe ich mich für das Masterstudium entschieden und bin unheimlich stolz darauf, dass ich es bis hierhin geschafft habe. Es wäre mir damals nicht im Traum eingefallen, innerhalb der Bearbeitungszeit der Thesis in den Urlaub zu fahren. Im Master habe ich allerdings so viel dazugelernt, dass ich trotz des höheren Anspruchs mit wesentlich mehr Spaß und Leichtigkeit an das Schreiben herangehe. Es bereitet mir sogar ein bisschen Freude. Dadurch ist die große Hürde der Thesis immer kleiner geworden. Ich wollte über mich hinauswachsen und das habe ich geschafft!
Ich bin stolz, wieviel ich in der Zeit geschafft habe – und das dank der tollen Erlebnisse ganz entspannt.