ADG Infoservice Regulatorik 01/23

Risiken im Fokus der BaFin

Informieren Sie sich in der neuen Ausgabe des ADG Infoservice über aktuelle und wissenswerte Veröffentlichungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Wir haben die wichtigsten Informationen und Neuerungen für Sie zusammengefasst. 

Die BaFin hat am 23.01.2023 die „Risiken im Fokus der BaFin 2023“ veröffentlicht.

Analog zu 2022 hat die BaFin wieder sechs Hauptrisiken zusammengestellt, „welche die Finanzstabilität oder die Integrität der Finanzmärkte in Deutschland am stärksten gefährden können“.

Konkret werden folgende Hauptrisiken genannt:

Die BaFin nennt in ihrer Veröffentlichung neben der angespannten geopolitischen Lange sechs weitere Risikotreiber für den nationalen Finanzmarkt:

  • Risiken aus abrupten Zinsanstiegen mit signifikantem Ausmaß 
  • Risiken aus Korrekturen an den Immobilienmärkten
  • Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten
  • Risiken aus dem Ausfall von Krediten an deutsche Unternehmen
  • Risiken aus Cyberattacken mit gravierenden Auswirkungen 
  • Risiken aus unzureichender Geldwäscheprävention

Mit Ausnahme der Zinsrisiken, die im vergangenen Jahr noch im Niedrigzinsumfeld und nun im abrupten Zinsanstieg gesehen werden, haben sich die genannten Risiken auf Ebene der Rubriken nicht verändert. 

Was die BaFin unternimmt, um die sechs Hauptrisiken einzudämmen, beschreibt sie ebenfalls in ihrer Veröffentlichung unter den einzelnen Risiken. Während die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ im Jahr 2022 noch als Zukunftsrisiken bezeichnet wurden, stuft die BaFin diese nun als wichtige Trends ein und fügt mit den „geopolitischen Umbrüchen“ ein weiteres Thema hinzu. 

Auch im Jahr 2023 werden wir Sie beim Umgang mit den genannten Risiken gezielt unterstützen. Auf unserer Übersichtsseite finden Sie die passenden Angebote zu den von der BaFin identifizierten Risiken und bedeutenden Trends.

Die gesamte Pressemitteilung der BaFin sowie die ergänzende PDF-Datei finden Sie unter diesem Link.

Hier finden Sie die ADG-Qualifizierungsprogramme zu den sechs Hauptrisiken und den bedeutenden Trends im Fokus der BaFin 2023.


  •   BaFin durchleuchtet Immobilieneigenbestand von Kreditinstituten

In einer Pressemitteilung hat die BaFin am 30.01.2023 darüber informiert, dass sie bereits seit Oktober 2022 Prüfungen des Geschäftsbetriebs nach § 44 KWG und des Jahresabschlusses nach § 30 KWG durchführt.
Bisher hat die BaFin nach eigenen Angaben die Prüfungen bei acht Kreditinstituten durchgeführt. Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, wird sie diese Prüfungen aber aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse in der ersten Jahreshälfte 2023 fortführen.

Hintergrund der Prüfungen ist, so die BaFin, dass sie einen detaillierten Überblick über den Immobilienbesitz von Kreditinstituten erhält und erkennen möchte, ob daraus Stabilitätsrisiken für die Kreditinstitute entstehen können.

Besonderen Blick wirft die BaFin bei ihren Prüfungen auf den Aspekt der Werthaltigkeit der Immobilien. Daher prüft die BaFin auch, wie die Immobilienanlagen in den Bilanzen berücksichtigt werden. Daher werden von den Prüferinnen und Prüfern auch die Prozesse in den Kreditinstituten geprüft, um ein Verständnis der Institute zum Management der Immobilienanlagen zu gewinnen. Die BaFin teilt weiter mit, dass sie nach Inkrafttreten der MaRisk-Novelle eine klare Erwartung formulieren wird, wie die Institute für eine angemessene Geschäftsorganisation im Bereich der Eigenanlagen in Immobilien sorgen sollten.

Die gesamte Veröffentlichung der BaFin finden Sie unter diesem Link.