Erfolgsgeschichten

„Einfach tun“ – Vom Hauptschüler auf dem Weg in die Vorstandsetage

Markus Weßner

Markus Weßner war alles andere als ein Musterschüler. Doch im Laufe seines beruflichen Lebens hat der Leiter des Privatkundengeschäfts der VR Bank eG Heuberg-Winterlingen Ehrgeiz entwickelt: Fachwirt, Bankbetriebswirt, Bachelor- und Master-Studium an der ADG Business School – und nun folgte auch noch der Abschluss im Genossenschaftlichen Bank-Führungsseminar GBF bei der ADG. Und Markus Weßner hat noch größere Pläne.

Als Markus Weßner in der Glaskuppel der ADG seine Urkunde nach der bestandenen Prüfung des Genossenschaftlichen Bank-Führungsseminars GBF aus den Händen des ADG-Vorstandsvorsitzenden Boris Nannt erhält, endet eine längere Reise. Zumindest vorerst. Markus Weßner lernte nicht nur die letzten neun Monate immer wieder auf dem gelben Schloss. Seit 2016 führt es den Schwaben regelmäßig immer wieder zur ADG. Der Bankbetriebswirt hat hier seine Karriere Baustein für Baustein aufgebaut. Doch so geradlinig, wie Markus Weßners beruflicher Aufstieg in der Nachbetrachtung erscheinen mag, war dieser Weg lange Zeit nicht absehbar. Ambitionen waren Weßner zunächst völlig fern. Mit dem Hauptschulabschluss in der Tasche, auf den noch der Realschulabschluss folgte, begann er seine Ausbildung bei der VR Bank eG Heuberg-Winterlingen. Doch die Anfänge seiner Ausbildung waren eher mühsam.

Ein Wendepunkt in Markus Weßners beruflichem Leben kam durch den Anstoß seiner Kollegen. Sie zogen ihn förmlich zur Weiterbildung als „Fachwirt“ mit, und plötzlich wurde ihm bewusst: „Es läuft ja doch nicht so schlecht.“ Der erfolgreiche Abschluss bestärkte ihn. Für den Banker aus Baden-Württemberg war nun klar, dass der nächste Schritt der „Bankbetriebswirt“ sein sollte – und die Idee eines akademischen Abschlusses erschien ihm „auch ganz nett“. Der Ehrgeiz hatte ihn gepackt.

Mit Mut neu Herausforderungen angepackt

Markus Weßner entschied sich zunächst für ein Bachelor-Studium an der ADG Business School. Eine Entscheidung, die für den jungen Schwaben „ein brutal großer Schritt“ war. Die erste Fahrt mit dem Zug nach Montabaur zum Schloss glich einer emotionalen Achterbahnfahrt: „Das war wirklich nicht easy. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht derjenige, der Fremde direkt ansprach und Kontaktpunkte suchte.“ Doch Weßner hatte den Mut, sich dieser Herausforderung zu stellen und heute kann er sagen: „Ich habe durch das Studium viel mehr Selbstbewusstsein bekommen. Das immer wiederkehrende Präsentieren hat dazu geführt, dass ich mir viel mehr zutraue. Ich bin mutiger geworden.“

Und selbst am Fach Mathematik, zu Beginn seines Studiums auf Realschulniveau, fand der damalige Student über ein Jahr private Nachhilfe irgendwann richtig Spaß. Rückschläge wie nicht bestandene Klausuren steckte Weßner weg und setzte seinen Weg entschlossen fort. Erst im Master-Studium kamen erneut Zweifel auf. „Soll ich weitermachen oder soll ich aufhören?“, fragte sich der Bachelor-Absolvent, als die erste Klausuren in VWL und Unternehmensbewertung „sowas von in die Hose gingen“. Dennoch fand Weßner eine Lösung, suchte sich Hilfe von Kollegen aus dem Vorkurs und schloss mit guten Nachklausuren ab.

Großes Ziel: Vorstand werden – oder nicht?

Nach Jahren des intensiven Studierens, die Markus Weßner viel abverlangten und seine Freizeit in Anspruch nahmen, stand zunächst einmal eine Atempause an. Ein Jahr, in dem er „nur“ arbeitete. Doch er dachte bereits einen Schritt weiter. Sein nächstes großes Ziel: Vorstand werden. Für diesen Schritt stellte der Besuch des GBF eine wertvolle Brücke dar. Sollte das GBF in der Bank nicht genehmigt werden, hatte Weßner einen Plan B in der Hinterhand: die Promotion. Doch der ambitionierte Mitarbeiter der VR Bank Heuberg-Winterlingen verständigte sich mit seinem Vorstand auf das GBF. Es folgten weitere neun Monate intensiven Lernens – eine Investition, die sich gelohnt hat. Heute versteht Weßner, wie eine Bank auf Management-Ebene funktioniert, wie der Markt agiert und wie die Steuerung erfolgt. „Die Inhalte waren absolut wertvoll“, betont der Wissbegierige. Ebenso schätzt er das entstandene Netzwerk im GBF: „Das ist sensationell. Wir haben einen solchen Zusammenhalt entwickelt.“

Die Vision, Vorstand zu werden, hat sich jedoch im Verlauf des GBF etwas verschoben. „Je weiter das GBF vorangeschritten ist, desto mehr habe ich mich von dieser Vorstellung entfernt“, schmunzelt Weßner. Ihm wurde bewusst, welche immense Verantwortung ein Bankvorstand trägt. Doch das GBF brachte Markus Weßner auch dazu, sich selbst zu hinterfragen: „Wo stehe ich? Bin ich richtig in meinem Unternehmen? Passt meine Position zu mir, oder möchte ich mehr Verantwortung übernehmen? Bin ich auf dem Markt mehr wert?“ Weßner gibt zu, dass er alles in Frage gestellt hat. Er hat seine Gedanken offen mit seinem Vorstand geteilt und gemeinsam mit ihm einen Weg zur persönlichen Weiterentwicklung gefunden. Für die Zukunft bedeutet das: mehr Führungsarbeit, mehr Zuständigkeit und mehr Verantwortung. Und trotz anfänglicher Zweifel noch immer verbunden mit der Ambition, künftig selbst eine Bank zu leiten.

Zunächst jedoch möchte Markus Weßner einfach nur seine Freizeit genießen, reisen und endlich wieder ein Buch lesen – eines, das nichts mit Weiterbildung zu tun hat. Trotzdem hat er eine klare Einstellung zum Lernen entwickelt: „Lernen macht sich bezahlt. Jeder sollte es tun. Jeder sollte sich Dinge zutrauen, sich ausprobieren. Wenn es nicht funktioniert, ist das nicht schlimm. Es kann nichts passieren. Einfach tun.“

Markus Weßner auf die Frage über seine Verbindung zur ADG:

La Familia