Interne Netzwerke

Warum „Kaffeegespräche“ gefördert werden sollten

Matthias Riedinger, Leiter Marktfolge Aktiv Kreditgeschäft der Volksbank BRAWO eG, präsentierte auf der Projektmesse des 491. GBF im Rahmen seiner Projektarbeit innovative Ansätze zur Förderung interner Netzwerke. Initiativen wie „BRAWO-Match“ und „Walk & Talk“ tragen dazu bei, den Teamgeist zu stärken und die interne Kommunikation zu verbessern.

Die interne Kommunikation ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Sie fördert den Informationsaustausch, steigert die Motivation der Mitarbeiter und stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen. Gerade vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und veränderter Mitarbeiteranforderungen sollte ihr eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, betonte Riedinger, Leiter Marktfolge Aktiv bei der Volksbank BRAWO eG während der Projektmesse des 491. GBF.

Interne Netzwerke spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie als ergänzende Organisationsform zur hierarchischen Struktur dienen. Obwohl sie oft von Führungskräften kritisch betrachtet werden, betont Riedinger: „Informelle Gespräche zwischen Mitarbeitenden werden oft negativ bewertet. Ich sehe das anders. Es zeigt sich immer wieder, dass sich solche Gespräche oft um betriebliche Belange handeln und somit Prozesse beschleunigen können. Deshalb sollten sie nicht verhindert, sondern gefördert werden.“

Herausforderung: Anonymität und Orientierungsverlust

Die Volksbank BRAWO eG steht vor ähnlichen Herausforderungen wie viele Unternehmen: durch Fusionen und das Wachstum der Unternehmensgruppe sind Anonymität und Orientierungsverlust unter den Mitarbeitern gestiegen. Eine interne Umfrage zeigte, dass 72 Prozent der Mitarbeiter wachsende Anonymität und 66 Prozent Schwierigkeiten beim Überblick über Zuständigkeiten empfinden. Besonders die horizontale Kommunikation über Abteilungsgrenzen hinweg wird als verbesserungswürdig angesehen.

Um diese Herausforderungen anzugehen, initiierte die Bank eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, die sich mit der Verbesserung der internen Kommunikation befasste. Neben etablierten Maßnahmen wie Mitarbeiter-/Betriebsversammlungen und Hospitationen wurden auch neue Ansätze wie das „BRAWO-Match“ und „Walk & Talk“ entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

BRAWO-Match und Walk & Talk

Das „BRAWO-Match“ zielt darauf ab, zufällig ausgewählte Mitarbeiter zu einer Kaffee- oder Mittagspause zu verabreden. Über 25 Prozent der Mitarbeiter haben sich bereits registriert und das Feedback ist überwältigend positiv. Mehr als 60 Prozent gaben an, ihr internes Netzwerk durch das Format ausgebaut zu haben, während etwa 65 Prozent sagten, dass sich die Wahrscheinlichkeit erhöht hat, dass sie die kennengelernten Kollegen in betrieblichen Fragestellungen kontaktieren.

Ein weiterer Erfolg ist das „Walk & Talk“, das den Trend zum Wandern aufgreift und Mitarbeiter zu organisierten Spaziergängen einlädt. Neben der Möglichkeit, die Schönheit des Geschäftsgebiets zu genießen, ermöglicht es ungezwungene Gespräche und das Kennenlernen neuer Kollegen. Fast 76 Prozent der Teilnehmer gaben an, ihr internes Netzwerk erweitert zu haben, und über 59 Prozent fühlten eine höhere Zugehörigkeit zur Bank bzw. Unternehmensgruppe.

Interne Netzwerke für Mehr Teamgeist und Mitarbeiterbindung

Die Erfolge der Volksbank BRAWO eG zeigen, dass interne Netzwerke nicht nur die Kommunikation verbessern, sondern auch den Teamgeist stärken und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen fördern können. Ein gezieltes Management und die Implementierung erfolgreicher Maßnahmen in die Linientätigkeit sind entscheidend für langfristigen Erfolg. Doch auch das Engagement der Mitarbeiter ist unerlässlich, um den Wandel aktiv mitzugestalten.

Abschließend betonte Riedinger: „Alle Unternehmen sollten die Möglichkeiten fördern, die informelle Kommunikation und interne Netzwerke bieten. Sie sind entscheidend für den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.“